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„Manche Rezepte sind nun fester Bestandteil des häuslichen Kochrepertoires“

Die Pädagogin Petra Merschendorf hat sich mit den Fachanleitern Samir Pannen und Henning Jüngst-Warmbier eine Corona-taugliche Variante ihrer Maßnahme Fit for Job überlegt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen jetzt Kochen im "Homeoffice". Im Interview berichtet Petra Merschendorf über die Idee:


Frau Merschendorf, als es Anfang des Jahres daran ging, die Kontakte zu beschränken, mussten Sie umdisponieren. Welche Überlegungen gab es, damit die Teilnehmenden der Maßnahme weitermachen konnten?

Anfang des Jahres mussten wir die Maßnahme Fit for Job aufgrund des Lockdowns komplett aussetzen. Das wollten wir nicht noch mal erleben. Wir dürften aktuell in unserer Lehrküche nur noch mit fünf statt wie üblich mit 21 Teilnehmenden arbeiten. Also mussten wir überlegten, wie wir unser Projekt unter Corona-Bedingungen für alle sinnvoll fortsetzen können. Es galt, das eigene Hygienekonzept, die vorgegebenen Inhalte der Maßnahme und die Interessen der Teilnehmenden unter einen Hut zu bekommen.

Wie haben Sie das geschafft?

Während fünf Teilnehmende in der Lehrküche wie gehabt kochen konnten, mussten wir uns ja für die anderen etwas ausdenken. So entstand die Idee der „Kochtüte“. Eine Gruppe kommt zur ZWD, überlegt sich die Rezepte und stellt die Anleitung zusammen. Die andere Hälfte bekommt die Zutaten mitsamt Rezept und Foto-Anleitung nach Hause geschickt und kocht in der eigenen Küche nach. Das Ganze wird durch Fotos dokumentiert. Eine dritte Gruppe kann Aktivitäten mit Küchenbezug im öffentlichen Raum wahrnehmen – also draußen an der frischen Luft zum Beispiel Kräuter und Nutzpflanzen suchen.

Diese werden dann ebenfalls fotografiert. Geben Sie die Rezepte vor, oder dürfen die Teilnehmenden auch Vorschläge machen? 

Das ist unterschiedlich und variiert von Woche zu Woche. Mal entwickelt eine Gruppe die Rezepte und die andere Gruppe kocht die Gerichte zu Hause nach. Mal geben wir die Rezepte vor. An anderen Tagen sollen die Teilnehmenden sich selbst überlegen, was sie kochen können – zum Beispiel aus den Zutaten, die bei Casa Blanka übrig geblieben sind. Das nennt sich dann „Rumfort-Tüte“, was rum liegt und fort muss.

Wie kommt das an? Welche Rückmeldungen geben die Teilnehmenden?

Die Teilnehmenden wünschen sich die Kochtüte mindestens einmal pro Woche. Manche Rezepte sind inzwischen fester Bestandteil des häuslichen Kochrepertoires. Besonders die Variante, in der die eine Gruppe der anderen die Rezepte vorschlägt, findet großen Anklang. Auch die Übertragung der Fotos funktioniert super.

Ist das etwas, was Sie nach Corona beibehalten werden?

Solange die Restriktionen andauern, werden wir das weiter so machen. Danach werden wir aber wohl in den Normalbetrieb zurückgehen.



Zur Person: Petra Merschendorf ist Pädagogische Fachkraft bei Casa Blanka, einem Zweckbetrieb der Zukunftswerkstatt Düsseldorf.


Das Projekt Fit for Job: Bei Casa Blanka erhalten Teilnehmende der Maßnahme Fit for Job eine fachpraktische Qualifizierung. Interessierte Langzeitarbeitslose können bei uns das Berufsfeld Hotel- und Gaststättengewerbe kennenlernen. Petra Merschendorf als Sozialcoach unterstützt die Teilnehmenden durch intensive sozialpädagogische Begleitung. Fachanleiter Samir Pannen und Henning Jüngst-Warmbier zeigen den Teilnehmenden, wie es in einer Großküche zugehen kann.


„Fit for Job“ wendet sich an Langzeitarbeitslose, die aus verschiedenen Gründen Hilfestellungen benötigen. Das Jobcenter legt fest, wie lange sie an der Maßnahme teilnehmen dürfen. In der Regel sind dies sechs Monate für maximal 30 Stunden pro Woche.


Das Projekt Fit for Job wird von der ZWD und der renatec gemeinsam durchgeführt und vom Jobcenter Düsseldorf gefördert.


Casa Blanka
Solch leckere Gerichte kochen die Teilnehmenden von Fit4 Job.

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