7. Frauen-Wirtschaftsforum: „Wir müssen das alte System aufbrechen“
04.09.2019. Fazit der erfolgreichen Kooperationsveranstaltung: Es wird besser, aber zu langsam.
Beim 7. Frauen-Wirtschaftsforum Women2BUSINESS diskutierten Unternehmerinnen, Personalchefinnen und junge karriereambitionierte Frauen auf Einladung des Kompetenzzentrums Frau und Beruf Düsseldorf und Kreis Mettmann und der IHK Düsseldorf Wege und Strategien, mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen. Tenor: Es wird besser, aber zu langsam.
Der Saal war voll, die Stimmung gespannt. Dorothea Körfers, Leiterin des Kompetenzzentrums Frau und Beruf, verwies darauf, dass die Gleichstellung von Frauen etwa bei der Besetzung von Führungspositionen trotz Fortschritten immer noch „im Schneckentempo“ vorangehe. „Dabei verbessern Frauen die Unternehmensergebnisse relevant. Bei den Themen Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Rückkehr aus Elternzeit und Karriereverlauf haben wir aber noch einen langen Weg vor uns“, betonte sie.
Gregor Berghausen, Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf, sagte in seinem Begrüßungswort, dass es in der Region überdurchschnittlich viele erwerbstätige Frauen gebe. „Das liegt auch daran, dass der Anteil der Dienstleistungsberufe bei uns sehr hoch ist. Wir sind auf einem guten Weg, aber es gibt noch viel Luft nach oben. Deshalb sind Veranstaltungen wie das Frauenwirtschaftsforum so wichtig.“ Traditionell folgte auf die Begrüßung die Keynote-Speakerin, die eine besondere Verbindung zu Ernst Schneider hat, dem ehemaligen Präsidenten der IHK Düsseldorf, da sie 2005 den nach ihm benannten Journalistenpreis gewann. Heute ist Dagmar Rosenfeld Chefredakteurin der Zeitung „Die Welt“.
Die studierte Historikerin und Germanistin sagte, dass sie immer wieder nach ihren Vorbildern gefragt werde. Ihre Antwort: sie habe keine. „Ich halte es mit Judy Garland, die gesagt hat: Sei die erstklassige Ausgabe deiner selbst, nicht die zweitklassige eines anderen.“ Das wichtigste Ziel sei es, authentisch zu sein. Frauen sollten nicht versuchen, „der bessere Kerl“ zu sein, sondern sie selbst bleiben. Sie halte wenig davon, sich in einer Opferrolle zu sehen oder auf eine Quote zu setzen. „Stattdessen müssen Frauen netzwerken und weibliche Talente unterstützen. Sie müssen sie befördern und ihnen auch danach noch zur Seite stehen. Nicht nach dem Motto: Ich habe den Krieg erlebt, also musst du das auch.“ Sie persönlich habe einfach beschlossen, nicht wegzugehen. „Nach dem Ende meines Praktikums, nach dem Ende eines befristeten Vertrags bin ich immer wieder gekommen, erschien jeden Tag im Büro. So gehörte ich irgendwann dazu.“
Anschließend verteilten sich die Besucherinnen auf drei Seminare, die das Thema Frauen und Karriere aus verschiedenen Perspektiven beleuchteten. Mehr dazu sowie zur abschließenden Diskussion finden Sie hier. Text: Gesa van der Meyden